Utente:BlackPanther2013/Sandbox/2: differenze tra le versioni
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== Storia evolutiva ==
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| <small>'''I parenti più stretti del bisonte europeo secondo Palacio ''et al.'', 2017<ref name="Palacio et al. 2017"/> {{clade | style=font-size:90%;line-height:100%;width:300px;
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Frühe bison- oder wisentartige Formen, hierzu zählen etwa ''[[Leptobos]]'', ''[[Protobison]]'' und ''[[Probison]]'', erschienen gegen Ende des [[Neogen]]s im [[Pliozän]] ([[Villafranchium]]) in Süd- und Ostasien. Diese Frühformen besiedelten in der Folgezeit auch weitere Gebiete [[Eurasien]]s und erreichten über die [[Beringstraße]] den [[nordamerika]]nischen Kontinent.<ref name="Kra19" /> Fossilreste von Tieren, die dem heutigen Wisent schon deutlich näher standen, datieren in das frühe Pleistozän, sie besitzen also ein Alter von eins bis zwei Millionen Jahren.<ref>Nigge et al., S. 34.</ref> Vor allem aus dem Mittel- und Jungpleistozän sind zahlreiche bison- oder wisentartige Vertreter aus Eurasien und Nordamerika belegt (der sogenannte ''Great Bison belt''). Ihr bekanntester ist der [[Steppenbison]] (''Bos priscus''), der über weitaus mächtigere Hörner als der Wisent verfügte und aus anatomischer Sicht in die Vorfahrenlinie des [[Amerikanischer Bison|Amerikanischen Bisons]] (''Bos bison'') gehört. Im Gegensatz dazu ist vom eigentlichen Wisent (ähnlich wie beim Amerikanischen Bison) so gut wie kein Fossilmaterial bekannt, die Art trat relativ unvermittelt zu Beginn des [[Holozän]]s im nördlichen [[Zentraleuropa]] und in [[Skandinavien]] auf.<ref name="Benecke 2005" /><ref name="Drees et al. 2007" /> Ursprünglich wurde davon ausgegangen, dass mit dem Ende der [[Letzte Eiszeit|letzten Eiszeit]] und dem Abschmelzen der Gletscher sowie dem Ausbreiten der Wälder, was zur Verringerung an geeignetem Lebensraum führte, die weitübergreifende [[Population (Biologie)|Population]] der bison- und wisentartigen Rinder in einzelne Subpopulationen zerfiel und unter anderem sich der Wisent durch Verminderung der Horngröße herausbildete.<ref name="Kahlke 1994" /> [[Molekulargenetik|Molekulargenetische]] Untersuchungen aus dem Jahr 2016, die an mehr als 60 Individuen des ausgestorbenen Steppenbisons und des heutigen Wisents durchgeführt wurden, sehen dieses Szenario differenzierter. Demnach lebte im ausgehenden Pleistozän neben dem Steppenbison und dem fossil ebenfalls gut überlieferten [[Auerochse]]n (''Bos primigenius'') eine weitere, bisher nur genetisch fassbare Rinderform im westlichen Eurasien, die aber dem Wisent näher stand. Diese bildete sich den genetischen Daten zufolge aus einer [[Hybride|Hybridisierung]] der beiden pleistozänen Rinderarten heraus, was vor rund 120.000 Jahren stattfand, etwa zur Zeit des letzten [[Interglazial]]s. Vermutet wird, dass die Hybridbildung durch Paarung von männlichen Steppenbisons mit weiblichen Auerochsen erfolgte. Die daraus resultierende und vorläufig mit ''CladeX'' („[[Klade]] X“) bezeichnete Linie wird von den Forschern als Vorläufer des heutigen Wisent angesehen. Die Angehörigen der ''CladeX''-Linie besetzten als weiteres Ergebnis der Untersuchung eine vom Steppenbison abweichende [[ökologische Nische]] und waren vor allem während der kalten Klimaabschnitte der letzten Kaltzeit mit Dominanz von [[Tundra|tundrenartigen]] Landschaften häufig, während der Steppenbison sich auf die wärmeren Abschnitte beschränkte.<ref name="Soubrier et al. 2016" /><ref name="Massilani et al. 2016" /> Weiteren Untersuchungen zufolge könnte die ''CladeX'' identisch mit dem ausgestorbenen [[Schoetensack-Bison]] (''Bos schoetensacki'') sein, der den genetischen Daten zufolge dem Wisent deutlich näher steht als der Steppenbison und fossil bis in die [[Weichsel-Kaltzeit]] in Europa präsent war. Das Ergebnis geht mit der Erkenntnis einher, dass der Steppenbison auch aus genetischer Sicht eine sehr enge Beziehung zum Amerikanischen Bison hat.<ref name="Palacio et al. 2017" /><ref name="Kergoat et al. 2015" />
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